Zeit: 26. November 2015, 9:00 Uhr - 27. November, 16:30 Uhr
Ort: Kalkscheune, Johannisstraße 2, 10117 Berlin
Interdisziplinäre Konferenz des Forums Privatheit: Die Zukunft der informationellen Selbstbestimmung (Programm und Anmeldung)
Am 26. und 27. November 2015 veranstaltet das "Forum Privatheit und selbstbestimmtes Leben in der Digitalen Welt" eine Konferenz zum Thema "Die Zukunft der informationellen Selbstbestimmung".Die Zukunft der informationellen Selbstbestimmung (26./27. Nov. 2015)
Interdisziplinäre Konferenz des Forums Privatheit
Programmheft
Konferenzprogramm
9:00 - 9:45 | Die Vermessung des Selbst. Self-Tracking in der digitalen Kontrollgesellschaft PD Dr. Ramón Reichert, Donau-Universität Krems (Plenum) |
10:00 - 12:30 | Fortführung Track 1 & 2 |
12:30 - 14:00 | Mittagessen |
14:00 - 14:45 | Bericht aus den Konferenzsessions (Plenum) Rapporteure:
Zwei Antworten aus der Politik:
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14:45 - 16:30 | Erweiterte Gesprächsrunde im Plenum mit Vertretern aus Zivilgesellschaft, Politik & Wirtschaft (unter Einbeziehung des Auditoriums)
Resümee zur Zukunft der informationellen Selbstbestimmung: Prof. Dr. Wolf-Dieter Lukas, BMBF, Leiter der Abteilung Schlüsseltechnologien - Forschung für Innovationen Moderation aller Veranstaltungen im Plenum: Marc Langebeck, rbb |
Ab 16:30 | Abreise/Get-Together |
Inhalte
Die Praktiken der Überwachten - die Kommunikation von Privatheit auf der SNS Facebook
Niklas Barth
TrickTrack - Verschleierung für Online Profiling
Martin Degelin
Ist informationelle Selbstbestimmung heute noch möglich?
Marcus Helfrich
Datenschutz als geldwerter Vorteil - Ein Denkanstoß für die Zukunft der informationellen Selbstbestimmung
Tim Lackorzynski, Stefan Köpsell, Thorsten Strufe
Vom WhatsApp-Dauernutzer bis zum Facebook-Verweigerer: Wie unterscheiden sich Deutsche im Umgang mit Privatheit im Internet?
Phillip Masur, Tobias Dienlin, Michael Scharkow
Die Befugnis zur Selbstbestimmung
Britta Mester
Content Blocker als Fernbedienung für die informationelle Selbstbestimmung
Vadim Neklyudov
Förderung der Informationellen Selbstbestimmung durch Transparenz von Datenschutzpraktiken
Ali Sunyaev
Informationelle Selbstbestimmung als normative Orientierungsfolie
Programm Track 1 (26. / 27. November)
1.1 Aktuelle Problemlagen der Informationellen Selbstbestimmung
Fachliche Leitung:
Prof. Dr. Alexander Roßnagel, Universität Kassel
- Informationelle Selbstbestimmung als vielschichtiges Bündel von Rechtsbindungen und Rechtspositionen
Prof. Dr. Marion Albers, Universität Hamburg - Kritische Theorie des Privaten
Carlos Becker & Oskar Brabanski, Universität Frankfurt - Informationelle Selbstbestimmung oder Privatheit? Zu den semantischen und normativen Unterschieden verschiedener Konzepte des Persönlichkeitsschutzes im „digitalen“ Zeitalter
Prof. Dr. Gerrit Hornung, Universität Kassel
1.2 Informationelle Selbstbestimmung und Big Data… = small user?
Fachliche Leitung:
Prof. Dr. Sabine Trepte & Dr. Thilo von Pape, Universität Hohenheim
- Recht oder Verhandlungssache? Herausforderungen für die informationelle Selbstbestimmung aus der Perspektive von Jugendlichen
Dr. Ulrike Wagner & Niels Brüggen, JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis - Vertrauen in kollektive Privatheit – das Aufgeben informationeller Selbstbestimmung?
Dr. Ricarda Moll, Universität Münster - Adieu Einwilligung, war schön mit Dir - Neue Herausforderungen für die Gewährleistung informationeller Selbstbestimmung im Angesicht von Big Data Technologien
Max-R. Ulbricht & Prof. Dr. Karsten Weber, Technische Universität Cottbus
1.3 Zur zukünftigen Gestaltung der informationellen Selbstbestimmung
Fachliche Leitung:
Marit Hansen, ULD & Prof. Dr. Michael Waidner, Fraunhofer SIT
- Privatheit als Element der Freiheit - die ökonomische Sicht
Prof. Dr. Arnold Picot, Universität München - Standard-Datenschutzmodell und die Unterscheidung von Privacy und Datenschutz
Martin Rost, Unabhängiges Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein ULD, Kiel - Informationelle Selbstbestimmung und informationelle Selbstgestaltung
Dr. Michael Nagenborg, Universität Twente
Informationelle Selbstbestimmung in der soziotechnischen Datenlandschaft
Programm Track 2 (26. / 27. November)
2.1 Informationelle Selbstbestimmung - Kultur digitaler Handlungswelten und plurales Selbst
Fachliche Leitung:
PD'in Dr. Jessica Heesen, Universität Tübingen & Dr. Carsten Ochs, Universität Kassel
- Das mehrfache Selbst der Selbstbestimmung
Dr. Dietmar Kammerer, Universität Marburg - Von den Daten der Person zu den Daten der Figur: Wie Literatur informationelle Selbstbestimmung aushebelt und zugleich eine neue Ethik produziert
Dr. Innokentij Kreknin, Universität Passau - Kultur und Anonymität –Rahmenbedingungen für ein Mittel der informationellen Selbstbestimmung
Dr. Johannes Wiele, Bettina Weßelmann & Stephan Holtwisch, IBM Deutschland
2.2 Informationelle Selbstbestimmung in der Daten-Ökonomie
Fachliche Leitung:
Prof. Dr. Thomas Hess, Universität München
- Informationelle Selbstbestimmung aus ordnungsökonomischer Sicht
Malte Dold M.A. & Prof. Dr. Tim Krieger, Universität Freiburg - Der Preis des Kostenlosen – Datenbasierte Geschäftsmodelle aus Nutzer- und Anbieterperspektive
Dr. Jin Gerlach, Technische Universität Darmstadt - Emission statt Transaktion: Weshalb das klassische Datenschutzparadigma nicht mehr funktioniert
Sven Türpe, Jürgen Geuter & Andreas Poller, Fraunhofer SIT
2.3 Informationelle Selbstbestimmung und die Zukunft der Demokratie
Fachliche Leitung:
Prof. Dr. Jörn Lamla, Universität Kassel
- Demokratietheoretische Implikationen des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung
Dr. Max Winter, Universität Jena - Über die Verpflichtung der Hersteller zur Mitwirkung bei Informationeller Selbstbestimmung
Prof. Dr. Clemens H. Cap, Universität Rostock - Internationalisierung vs. Nationalisierung im Zeitalter globaler Datenverarbeitung
Dr. Christian Geminn & Maxi Nebel, Universität Kassel - User Participation on Facebook: How to (Not) Involve Hundreds of Millions of Users in Privacy Decisions and Data Governance (Vortrag in deutscher Sprache)
Prof. Dr. Jens Grossklags, Penn State University
Die Zukunft der informationellen Selbstbestimmung
Call for Papers
Nicht nur Facebook, Google, Big Data, Cloud Computing, weltweite Geheimdienstüberwachung und immer wieder aufflammende Diskussionen über die Vorratsdatenspeicherung, auch die Entwicklung des vernetzten Automobils, des Smart Homes oder der körpernahen vernetzten Sensorik und andere Anwendungen der Informationstechnik machen deutlich, dass sich normative Vorstellungen von Freiheit durch informationelle Selbstbestimmung im heutigen „digitalen“ Zeitalter vor massive Herausforderungen gestellt sehen. Informationelle Selbstbestimmung ist voraussetzungsreich – mit Blick sowohl auf das adressierte Individuum und seine Handlungs- und Entscheidungssituationen als auch auf die technischen, rechtlichen, wirtschaftlichen, soziokulturellen und politischen Rahmenbedingungen. Dazu gehören etwa verlässliche Institutionen oder Konventionen, verfügbare Handlungsmittel und Verteilungen des Wissens sowie geeignete Sanktionspotentiale. Zu berücksichtigen sind ebenso die Anreizstrukturen, die von den unmittelbaren Vorteilen der IT-Nutzung für das alltägliche Leben, etwa für die Bearbeitung von Arbeitsaufgaben oder für die Konsum- und Freizeitgestaltung, ausgehen oder sich in typischen Geschäftsmodellen manifestieren. Die zunehmend unübersichtliche und immer weiter fortschreitende Digitalisierung des sozialen Lebens, der Daten, Informationen und Kommunikationsströme stellt eine Herausforderung dar für die gesellschaftliche Verwirklichung informationeller Selbstbestimmung.
Auf der Konferenz des BMBF-geförderten „Forums Privatheit“ wollen wir aus diesem Grund konstruktiv und gestaltungsorientiert sowie kritisch und richtungsoffen über die Zukunft der informationellen Selbstbestimmung diskutieren. Im interdisziplinären Dialog sollen erstens Fragen geklärt werden, wie weit die durch das Bundesverfassungsgericht vorgenommene rechtliche Normierung der informationellen Selbstbestimmung trägt, in welchen informationstechnischen Anwendungsfeldern sie der Ergänzung oder Erneuerung bedarf und welche Ansatzpunkte sich in der Demokratie oder in der Verfassungsrechtsprechung selbst hierfür finden lassen. Zweitens soll gefragt werden, welche Rolle informationelle Selbstbestimmung in modernen Freiheitsvorstellungen und ihrer historischen Entwicklung genau spielt, welche Bedeutung ihr mit Blick auf den Schutz und die Neugestaltung von Privatheit zukommt und welche Alternativen sich in der Ausdeutung dieser Zusammenhänge abzeichnen. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass in der Gesellschaft unterschiedliche Vorstellungen und Interpretationen darüber bestehen und aufeinandertreffen, was informationelle Selbstbestimmung genau bedeuten und in welche Richtung sie sich entwickeln soll. Drittens gilt es, diese normativen Vorstellungen im Zusammenhang der stark technikgetriebenen empirischen Wandlungsprozesse in der Wirtschaft, der Politik, den sozialen Netzwerken oder der Kultur zu reflektieren und analytisch zu klären, welche Bedrohungen und Gefahren sich darin für ein gesellschaftlich fundiertes individuelles Freiheitsverständnis abzeichnen, aber auch, welche Chancen der digitale Wandel für dessen gesellschaftliche Realisierung bereithalten könnte. Hierzu können verschiedene Disziplinen ihren Beitrag leisten.
In der deutschen Verfassungsrechtsprechung gilt das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung als eine zeitgemäße Weiterentwicklung des Persönlichkeitsschutzes angesichts der modernen Datenverarbeitung. Um die Risiken der Datenverarbeitung für den Schutz der Persönlichkeit zu erfassen, hat sich die Orientierung an räumlichem Denken (unterschiedlich schutzwürdige Intim-, Privat- und Öffentlichkeitssphäre) nicht als praktikabel erwiesen. In einer virtuellen Welt ist dies noch weniger möglich. Ausgangspunkt des Persönlichkeitsschutzes ist vielmehr das Recht jedes Einzelnen, selbst darüber zu bestimmen, welche seiner Daten andere verarbeiten können sollen. Grenzen und Grenzziehungen des geschützten Handelns ergeben sich nicht mehr aus der Interpretation von „Privat“ oder „Öffentlich“ durch die datenverarbeitende Stelle oder Gerichte. Vielmehr kann nur noch der Gesetzgeber durch eine bereichsspezifische und präzise gesetzliche Regelung eine Einschränkung des Grundrechts im überwiegenden Allgemeininteresse festlegen. Die informationelle Selbstbestimmung soll gewährleistet werden durch die Datenschutzprinzipien der Transparenz, der Zweckbindung, der Erforderlichkeit und der Betroffenenrechte. Jedoch zeigt sich in der Praxis, dass diese Prinzipien vielfach bei der Gestaltung von IT-Anwendungen ignoriert werden oder an ihre Grenzen stoßen. Wie müssen diese Prinzipien daher angepasst oder ergänzt werden, um modernen Datenschutz zu gewährleisten? Welche Verwirklichungsbedingungen benötigt die informationelle Selbstbestimmung, und wie können diese gesichert werden?
Hierbei gilt es zu berücksichtigen, dass die Norm der individuellen Freiheit Gegenstand vielfältiger Auseinandersetzungen in unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen ist, in denen zum einen ihr genauer Gehalt und ihre Implikationen in verschiedene Richtungen ausgedeutet sowie zum anderen ihre Folgen für die gesellschaftliche Entwicklung – und umgekehrt, d.h. die Folgen des historischen Wandels für die Freiheitsnormen – analysiert werden. Wer oder was ist das „Selbst“ in der informationellen Selbstbestimmung? Geht es tatsächlich auf das Individuum zurück? Ist es nur in Abhängigkeit von Handlungsumgebungen und sozialer Interaktion zu verstehen? Oder bestimmt sich gar die Information selbst? So gilt es etwa zu klären, welche Konsequenzen verschiedene Freiheitsbegriffe für die Konzeptualisierung von informationeller Selbstbestimmung haben und wie plausibel die im Grundrechtsverständnis des Bundesverfassungsgerichts gemachten gesellschaftstheoretischen Annahmen (Stichwort: Rollentheorie) heute noch sind. „Positive“ Freiheitskonzeptionen (z.B. Charles Taylor) fragen danach, welche Voraussetzungen erforderlich sind, um von Freiheit auch adäquat Gebrauch machen zu können, und sehen darin nicht bloß ein Abwehrrecht des Einzelnen (negative Freiheit). Sie versuchen zum einen, die reflexiven Kompetenzen und Voraussetzungen individueller Selbstbestimmung abzuklären, und thematisieren zum anderen den komplexen Kranz an gesellschaftlichen (etwa familiären, wirtschaftlichen, aber auch politisch-institutionellen und technischen) Verwirklichungsbedingungen (Honneth) einer in diesem Sinne „sozial“ verstandenen individuellen Freiheit. Mit Blick auf diese Bedingungen kann dann kritisch gefragt werden, ob sich im historischen Wandel moderner Gesellschaften Schieflagen im Verhältnis der Freiheitsnormen zu ihren institutionellen Realisierungsbedingungen entwickelt haben, die etwa zu einer einseitigen Belastung der Individuen mit Freiheitszumutungen (Stichwort: Aktivierungsgesellschaft) führen oder zu Ungleichgewichten zwischen den verschiedenen sozialen Komponenten der Freiheit (Stichwort: Übergewicht ökonomischer Kriterien) beitragen. Für die Frage, wie informationelle Selbstbestimmung zukünftig normativ verstanden und technisch/sozial ausgestaltet werden kann und sollte, sowie für die Frage, welchen Pfad ins digitale Zeitalter die moderne Gesellschaft damit beschreiten würde, sind solche Analysen und Reflexionen von großer Bedeutung.
Die Konferenz des Forums Privatheit will im interdisziplinären Dialog die Herausforderungen der digitalen Welt für die informationelle Selbstbestimmung analysieren, verschiedene Bedeutungsvarianten und Konzepte von Selbstbestimmung in einer digitalen Gesellschaft diskutieren sowie konstruktive Bausteine für eine zukunftsgerechte Gewährleistung von individueller und kollektiver Selbstbestimmung erörtern. Dabei stehen u.a. folgende Problemkomplexe im Fokus der Tagung, die sukzessive oder in parallelen Workshops im Austausch der verschiedenen Disziplinen abgearbeitet werden könnten:
- Staatliche Überwachung, ökonomische Verwertung, soziale Vernetzung und ubiquitäre Expansion: Wo liegen die spezifischen Herausforderungen für die informationelle Selbstbestimmung durch die Wandlungsdynamiken digitaler Welten?
- Was sind Voraussetzungen und Verwirklichungsbedingungen informationeller Selbstbestimmung in einer ubiquitär vernetzten Welt und welche Schutzprinzipien und neue Formen der Regulation sind notwendig und möglich, um auch künftig informationelle Selbstbestimmung zu gewährleisten?
- Welche Anforderungen an Systemgestaltung ergeben sich, und welches technische und organisatorische Instrumentarium kann zur Gewährleistung informationeller Selbstbestimmung beitragen?
- Inwiefern wird der öffentliche Diskurs über informationelle Selbstbestimmung durch die Zuschreibung individueller Verantwortung der Nutzerinnen und Nutzer, Verbraucherinnen und Verbraucher, Bürgerinnen und Bürger überlagert und geprägt? Welche Probleme und Konsequenzen ergeben sich daraus?
- Werden über die Thematisierung individueller Selbstbestimmung im öffentlichen Diskurs mächtige Angreifer auf diese Selbstbestimmung, nämlich Organisationen, systematisch in den blinden Fleck der Problemanalysen gestellt?
- Big Data: Was sind aus ökonomischer, sozialtheoretischer, historischer, informationstechnischer und rechtlicher Sicht schützenswerte (Rechts-)Güter und mögliche Schutzkonzepte in diesem Bereich?
- Selbstbestimmung über die Grenzen der Kommerzialisierung von Daten: Wie ist die Idee der Selbstbestimmung mit dem Bild des Nutzers als Marktteilnehmer verbunden? Wie kann Kontrolle darüber hergestellt werden, was überhaupt in Form eines Datenmarktes verhandelt wird und was nicht? Ist das Diktum „Meine Daten gehören mir!“ problematisch?
- In welcher Weise wird die Entstehung neuer Unternehmen durch einen starken Schutz personenbezogener Daten behindert oder gefördert? Wie lässt sich erreichen, dass bestehende/zukünftige deutsche/europäische Normen auch von Anbietern umgesetzt werden (müssen), die ihren Hauptsitz nicht in Deutschland/Europa haben? Wie könnten sich Geschäftsmodelle darstellen?
- Welche alternativen Freiheitsvorstellungen könnten die informationelle Selbstbestimmung als normativen Orientierungspunkt ersetzen oder ergänzen? Wie unterscheiden sich etwa andere Konzepte der Freiheitssicherung in der internationalen Diskussion von jenem der informationellen Selbstbestimmung und welche davon sind taugliche Alternativen?
- Was unterscheidet den Schutz der Privatsphäre von Datenschutz in Bezug auf informationelle Selbstbestimmung? Welche gesellschaftliche Funktion hat Datenschutz für informationelle Selbstbestimmung?
- Wo wird informationelle Selbstbestimmung zur Aufgabe von Kollektiven und zur Herausforderung kollektiver Autonomie? Wo liegen die normativen Aufgaben der Demokratie und wie müsste diese sich zukünftig entwickeln, um den Anforderungen gerecht zu werden?
- Privacy-Governance: Welche Instanzen sind zum Schutz der informationellen Selbstbestimmung erforderlich und welche werden zukünftig zur Prüfung von Infrastrukturen zur Verfügung stehen?
- Selbstbestimmung und Mediennutzung: Was vermuten Nutzerinnen und Nutzer hinsichtlich ihrer Privatheit kontrollieren zu können, und was wollen sie kontrollieren? Welche Konsequenzen ziehen Bürgerinnen und Bürger aus den Erfahrungen mit digitaler Privatheit und digitaler Selbstoffenbarung? Welche Chancen und Gefahren für Privatheit ergeben sich aus Annahmen, Einstellungen und Verhalten der Mediennutzenden?
Dieser Call for Papers richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der technischen und ingenieurwissenschaftlichen Disziplinen, der Rechtswissenschaft, Soziologie, Psychologie, Philosophie, Wirtschafts-, Medien- und Kommunikationswissenschaften. Insbesondere jüngere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind eingeladen, sich in die Tagung einzubringen.
Ihren Vortragsvorschlag reichen Sie bitte bis zum 15. Mai 2015 in Form eines aussagekräftigen "Extended Abstracts" (Umfang: 500 - 1.000 Wörter) mit konkretem Bezug zum Tagungsthema über das Konferenzmanagementsystem EasyChair ein:
https://easychair.org/conferences/?conf=forum2015
Detaillierte Anleitung zur Benutzung von EasyChair als Autor eines Papers:
- Öffnen Sie die EasyChair-Webseite unter https://easychair.org/conferences/?conf=forum2015
- Falls Sie noch keinen EasyChair-Account haben, klicken Sie bitte auf „Signup“ (rechts oben auf der Webseite) und folgen Sie der Anleitung.
- Um Ihr Paper hochzuladen, melden Sie sich an und klicken auf den Menüpunkt „Submission“, wählen Sie dann „Add a submission“ (rechts oben).
- Sie haben die Möglichkeit, mehrere Autoren anzugeben. Durch Ankreuzen des Feldes „Corresponding author“ unter den Angaben zu dem entsprechenden Autor wird deutlich, wer der Ansprechpartner für das eingereichte Paper ist.
- Fügen Sie bitte den Titel, Ihren Abstract und einige Schlagworte ein.
- Zuletzt laden Sie bitte Ihr Paper im PDF-Format hoch und klicken auf „submit“.
- Verwenden Sie stets die E-Mail-Adresse, mit der Sie sich auch registriert haben.
Hinweise:
Die Vorschläge werden vom Programmkomitee begutachtet.
Die Autoren der angenommenen Beiträge werden bis zum 30. Juni 2015 benachrichtigt.
Für die Präsentation eines Beitrags stehen 20 Minuten und für die Diskussion 10 Minuten zur Verfügung.
Die Reise- und Unterkunftskosten der Vortragenden werden übernommen. Eine Tagungsgebühr wird nicht erhoben.
Es ist geplant, ausgewählte Beiträge der Konferenz in einem Tagungsband zu veröffentlichen.
Konferenzsprache ist Deutsch, Beiträge auf Englisch sind nach Absprache möglich.
Tagungsleitung:
Peter Zoche, Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI
Programmkomitee:
Regina Ammicht-Quinn, Universität Tübingen
Michael Friedewald, Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI
Marit Hansen, Unabhängiges Landeszentrum für Datenschutz Schleswig Holstein
Jessica Heesen, Universität Tübingen
Thomas Hess, Ludwig-Maximilians-Universität München
Jörn Lamla, Universität Kassel
Christian Matt, Ludwig-Maximilians-Universität München
Alexander Roßnagel, Universität Kassel
Sabine Trepte, Universität Hohenheim
Michael Waidner, Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie SIT
Termine und Fristen:
- 15.05.2015: Einreichung der Extended Abstracts (500 - 1000 Wörter) über EasyChair
- 30.06.2015: Benachrichtigung über Annahme oder Ablehnung der Beiträge
Call for Papers PDF-Download:
CfP Forum Privatheit Konferenz - Zukunft der informationellen Selbstbestimmung