Eine gemeinsame Veranstaltung von HBDI, Forum Privatheit und Museum für Kommunikation in Frankfurt Mit Vorträgen von Prof. Dr Alexander Roßnagel und Dr. h.c. Marit Hansen im Museum für Kommunikation in Frankfurt Datum: 2. November 2022 Uhrzeit: 17:30h Anmeldung via: https://eveeno.com/von-Hessen-in-die-Welt
Einladung zur Online-Dialogveranstaltung «Blickwinkel»: Das Recht auf Datenschutz: Perspektiven aus Technik, Recht und Ethik 22. September 2022, 19.00 - 20.30 Uhr Einwahllink: https://uni-kassel.zoom.us/j/95841472026?pwd=N3R6RTYyZjhiZnN6WlR6YXdkL3IwUT09 Das Recht auf Datenschutz besteht im EU-Recht bereits seit 22 Jahren, dennoch sind viele Aspekte noch unklar oder umstritten. Was wird durch dieses Recht geschützt? Was bedeutet Datenschutz neben anderen bestehenden Rechten? In Deutschland konzentriert sich die Debatte auf das Recht auf informationelle Selbstbestimmung; international wird meist das Recht auf Privatheit diskutiert. Was sind die Unterschiede zwischen diesen Rechten? Braucht es überhaupt noch ein Recht auf Datenschutz? Was kann der Mehrwert eines solchen Rechts sein? Ist ein individuelles Recht auf Datenschutz sinnvoll, wenn Unternehmen ohnehin die Daten ganzer Personengruppen anhäufen? Oder trägt es nur dazu bei, die betroffenen Individuen mit den Problemen, die aus Datenverarbeitung entstehen, allein zu lassen? Können Grundrechte überhaupt eine Antwort auf systemische Probleme bieten, wie sie durch überwachungskapitalistische Geschäftsmodelle oder neue Technik verursacht werden? Wie kann eine demokratische Gesellschaft vor den negativen Konsequenzen von Datenverarbeitung geschützt werden? Was ist die Rolle der betroffenen Personengruppen, (wie) können diese sich effektiv organisieren? Diese und weitere Fragen und mögliche Antworten sollen aus den verschiedenen Blickwinkeln von Technik, Recht und Ethik diskutiert werden. Grundlage bildet das neu erschienene Buch des Rechtswissenschaftlers Felix Bieker „The Right to Data Protection – Individual and Structural Dimensions of EU Data Protection Law". Mit ihm diskutieren die Ethikerin Jessica Heesen, die Informatikerin Marit Hansen sowie der Rechtswissenschaftler Gerrit Hornung. Es moderiert die Ethikerin Regina Ammicht Quinn. Wir, das Forum Privatheit, laden alle Interessierten sehr herzlich zu dieser Online-Dialogveranstaltung «Blickwinkel»: "Das Recht auf Datenschutz: Perspektiven aus Recht, Technik und Ethik" am 22. September 2022, 19.00 - 20.30 Uhr, ein. Einwahllink: https://uni-kassel.zoom.us/j/95841472026?pwd=N3R6RTYyZjhiZnN6WlR6YXdkL3IwUT09 „The Right to Data Protection – Individual and Structural Dimensions of EU Data Protection Law“ ist bei Springer/TMC Asser erschienen und als eBook und gedruckte Ausgabe verfügbar unter: https://link.springer.com/book/10.1007/978-94-6265-503-4 PD Dr. Jessica Heesen ist Leiterin des Forschungsschwerpunkt Medienethik und Informationstechnik am Internationalen Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW) der Universität Tübingen. Sie leitet verschiedene Forschungsprojekte zu ethischen Fragen im Bereich Medien und Digitalisierung. Dabei geht es zum Beispiel um Meinungsfreiheit in Sozialen Medien oder um werteorientierte Entwicklung Künstlicher Intelligenz. Dr. h.c. Marit Hansen ist Landesbeauftragte für Datenschutz Schleswig-Holstein und Leiterin des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD). Sie beschäftigt sich mit grundrechtskonformer Gestaltung von Technik, insbesondere mit Datenschutz by Design und by Default. Dr. Felix Bieker, LL.M., ist juristischer Mitarbeiter im Projektreferat des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD). Er forscht zu Grundlagen des Datenschutzes, den gesellschaftlichen Auswirkungen privater und staatlicher Überwachung sowie der Plattformökonomie. Prof. Dr. Gerrit Hornung, LL.M., ist Professor für Öffentliches Recht, IT-Recht und Umweltrecht sowie Direktor am Wissenschaftlichen Zentrum für Informationstechnik-Gestaltung (ITeG) der Universität Kassel. Forschungsinteressen: Interdisziplinäre Forschungsprojekte v.a. in den Bereichen Datenschutz- und IT-Sicherheitsrecht, zuletzt mit Bezügen zu Künstlicher Intelligenz, schulischen Informationssystemen, biometrischen Systemen, Industrie 4.0, Beschäftigtendatenschutz, Assistenzsystemen und resilienten Städten. Prof. Dr. Regina Ammicht Quinn ist Sprecherin des Internationalen Zentrums für Ethik in den Wissenschaften (IZEW) und Leiterin des Bereichs Gesellschaft, Kultur und technischer Wandel der Universität Tübingen. Sie forscht zu grundlegenden und anwendungsbezogenen Fragen der Ethik, insbesondere an der Schnittstelle von technologischen, gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklungen. Alle genannten Personen sind Mitglied im interdisziplinären Forschungsverbund Forum Privatheit.
Forum Privatheit-Mitglied Dr. Felix Bieker stellt in seinem neu-erschienen Buch “The Right to Data Protection – Individual and Structural Dimensions of EU Data Protection Law” einen Ansatz vor, der die individuelle und strukturelle, systemische Dimension des EU-Datenschutzrechts darlegt. Er analyisiert dafür die Beziehung zwischen der EU-Charta und den relevanten sekundärrechtlichen Regelungen, z.B. der DSGVO. Zudem untersucht er die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs und die bisherigen Ansätze der Literatur zum EU-Grundrecht auf Datenschutz. Bieker stellt fest, dass die bisherigen Ansätze Datenschutz und Privatheit oft gleichsetzen und damit nicht die strukturellen Auswirkungen von Datenverarbeitung berücksichtigen. Er schlägt daher einen dualen Ansatz vor: Individualdatenschutz schützt natürliche Personen und ihre Rechte, Systemdatenschutz schützt die demokratische Gesellschaft als Ganzes vor unerwünschten Auswirkungen von Datenverarbeitung. Mit diesem dualistischen Ansatz kann das volle Potenzial eines eigenständigen Datenschutz-Grundrechts erreicht werden. Das Buch ist bei Springer/TMC Asser erschienen und als eBook und gedruckte Ausgabe verfügbar unter: https://link.springer.com/book/10.1007/978-94-6265-503-4
Marit Hansen lives in Schleswig-Holstein in the north of Germany. She studied computer science with a minor in medicine at Kiel University and since her diploma in 1995 she worked on privacy and security aspects at the office of the State Data Protection Commissioner of Schleswig-Holstein. “I am a computer scientist with focus on data protection by design and by default, specifically from a legal and technological perspective. I’m working in a field that has always been dominated by lawyers, but in any case needs an interdisciplinary approach for achieving sustainable solutions in our digitized world. For me it is very exciting to be part of a creative team collaborating on topics such as the fair design of upcoming technologies. Fair design of data processing is an important task because otherwise our fundamental rights are at stake”. Since 2015 Marit Hansen has been the State Data Protection Commissioner of Land Schleswig-Holstein and Chief of Unabhängiges Landeszentrum für Datenschutz (ULD). “Before being appointed Data Protection Commissioner, I had been Deputy Commissioner for seven years. Within ULD I established the “Privacy Technology Projects” Division and the “Innovation Centre Privacy & Security” with a focus on research. This facilitated joint research activities with universities and research labs in Europe and abroad on diverse privacy and data protection topics”. Marit Hansen’s belief is that data protection is a necessary achievement for individuals as well as for our democratic society. In her opinion have to protect the rights and freedoms by checks and balances against power monopolies or misuse and manipulation attempts. “It is becoming more and more important to change the systems in a way so that everybody – and not only careful or aware persons – can conveniently have privacy and data protection. Think of road safety, of the building static of our houses or bridges, or of pharmaceutical drug safety: We all can rely on good standards and don’t have to conduct an own analysis how trustworthy a product or service is. Data protection has to become the default”. In leisure time she hops on the ferry from Kiel to Göteborg about every second year with her family. As a kid she played several instruments and was part of some ensembles and orchestras. She finds it hard to find the time to practice but a few years ago she started learning to play the flute from scratch. Quelle: https://www.kau.se/en/about-university/about-karlstad-university/ceremonies/academic-celebration/akademisk-hogtid-2020-4 Photo credit : Markus Hansen