
Fake News, Desinformation, Online-Propaganda, Hate Speech...
Ob zur „Stimmungsmache“, zur Stigmatisierung Einzelner oder als gezieltes Mittel im Wahlkampf: Falschinformationen, neudeutsch „Fake News“, insbesondere solche, die in sozialen Netzwerken kursieren, sind in aller Munde. Meist jedoch, ohne genau zu wissen, was und wer sich dahinter verbirgt.
Der Forschungsverbund Forum Privatheit hat daher ein Policy Paper herausgegeben, das erläutert, was Fake News sind, wer sie erstellt und verbreitet, welche Wirkung sie haben und wie es um die strafrechtliche Relevanz bestellt ist.
Fakt ist: Falschmeldungen hat es schon immer gegeben – von Aprilscherzen über Fälschungen wie die „Hitler-Tagebücher“ bis hin zu staatlichen Propagandakampagnen mit gezielten Falschmeldungen, um kriegerische Handlungen zu rechtfertigen.
Grundsätzlich ließen und lassen sich valides Wissen und beliebige Behauptungen voneinander unterscheiden. Die erste Voraussetzung dafür sind Diskurse, in denen sich unterschiedliche Interessengruppen mit den jeweils anderen Positionen auseinandersetzen. Dabei besteht zweitens die Verpflichtung, Wahrheitsbehauptungen an Kontroll-Mechanismen wie Forschungsergebnisse oder Dokumentationen zurückzubinden. Beide Mechanismen werden aktuell destabilisiert.
Das aus dem Forschungsverbund Forum Privatheit hervorgegangene Projekt DORIAN hat daher insbesondere untersucht, woran man Fake News bzw. gezielte Desinformationen erkennen und wie man diese bekämpfen kann.
So weisen oftmals bestimmte textliche Merkmale wie Skandalisierung, Abweichung von Überschrift und Text sowie ein unlogischer Textaufbau auf gezielte Desinformationen hin. Über das Internet können diese dann rasend schnell verbreitet werden. Was nun können Politik, Gesellschaft und Medien tun, um deren Verbreitung wirksam einzudämmen?
Bürgerinnen und Bürger sollten potenzielle Desinformationen den Betreibern der betroffenen Plattform melden. Die Seitenbetreiber sollten strafrechtlich relevante Inhalte sperren oder löschen, jedoch die Meinungsfreiheit nicht willkürlich beschneiden. Medien sollten die Korrektur von Falschmeldungen unterstützen, indem sie die richtigen Fakten in eine Geschichte einbetten und so zu deren Verbreitung beitragen. Somit kann zum einen das Interesse der Internet-Nutzenden am Lesen geweckt werden, zum anderen kann die Geschichte dazu beitragen, dass die richtige Information in den festen Wissensbestand der Nutzer aufgenommen wird.
Weitere Informationen zu diesem Thema können Sie dem vom Forum Privatheit veröffentlichten Policy Paper “Fake News” sowie dem Policy Paper des interdisziplinären Forschungsprojekts DORIAN entnehmen:
Policy Paper
Fake News
Policy Paper
Desinformation aufdecken und bekämpfen
Zu diesem Thema fanden zwei Veranstaltungen des Forums Privatheit statt:
Symposium des Forum Privatheit: “Von Profiling bis Fake News” sowie Praxisworkshop “Fake News”
Symposium des Forum Privatheit: “”What comes after Cambridge Analytica? Setting New Rules for Consumer Protection” (Brussels)”
Des Weiteren finden Sie Pressemeldungen rund um das Thema unter dem Forschungsschwerpunkt “Desinformation”.